Bio aus aller Welt?

Think global, eat local

Global denken – lokal handeln.
Die Globalisierung macht auch vor der Biobranche nicht halt.
Wer jederzeit Bioware vieler Produktgruppen verfügbar haben möchte, darf sich nicht wundern, dass diese nach Österreich importiert werden – z. B. Frühkartoffeln aus Ägypten. Dass Österreich Bio-Ware ins Ausland exportiert, – wird eher toleriert.

Bio abseits der Saisonalität – wer es für unverzichtbar hält, darf sich über die Herkunft nicht beschweren. Selbstverständlich lautet das oberste Credo: 
Bio + regional + saisonal = optimal
auch in den Wunschvorstellungen der Konsumenten. 
Doch wo beginnen und enden die Begriffe regional und saisonal. Wie weit ist „mein“ Regionalitätsbegriff. 
Verändert er sich je nach Produkt? Was bedeutet saisonal? Etwa auch, dass Bio-Tomaten ab April aus österreichischen Glashäusern angeboten werden?

Studien ergeben, dass Bio-Produkte durchwegs, auch wenn Sie noch so weit herkamen, eine bessere CO2-Bilanz aufweisen als heimische konventionelle Produkte. 
Ausschlaggebend in der Gesamt-CO2-Bilanz eines Produktes ist folglich die (fossile) Art der Produktion (und der “Einkaufsmobilität”, weil hier Autokilometer auf 5 Bananen und einen Liter Milch zusammenkommen), der Transport nimmt nur einen geringen Anteil der Gesamtbilanz ein.

Tomaten Paprika Vielfalt © Bio Austria
Tomaten Paprika Vielfalt © Bio Austria

Es ist wichtig und richtig, am Regal zu überlegen, ob Waren von weit her gekauft werden sollen.
Wer beim Biobauernhof direkt einkauft, weiß was derzeit Saison hat.

Globales Bio zu verurteilen ist kurzsichtig und unüberlegt. 
Gerade die Länder des globalen Südens atmen durch den Bio-Landbau im wahrsten Sinne des Wortes auf, da dort bisweilen Chemie eingesetzt wird, die in Europa schon lange verboten ist. 
Erfolgreiche Projekte wie Sekem in Ägypten, das mit dem Alternativ-Nobelpreis ausgezeichnet wurde, zeigen vor, welche ökologische und soziale Bedeutung die Umstellung auf Bio-Landwirtschaft haben kann.

Bei uns wächst kein Kaffee, kein Kakao, keine Banane, Ananas oder Orange, keine Mango und vieles mehr.
Deshalb ist BIO AUSTRIA vor vielen Jahren eine Kooperation mit der EZA – Fairer Handel eingegangen, um fair gehandelte Ware von Bauern aus dem Globalen Süden in Bio-Qualität zu verbreiten.
Wir sind der Überzeugung, das ist die wirkungsvollste Entwicklungshilfe!

Peter Hecht
Markus Danner

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