Organische Zukaufdünger für Biokulturen

Organische Zukaufdünger für Biokulturen, vor allem im biologischen Ackerbau, sollten grundsätzlich die absolute Ausnahme sein!

Zur Nährstoffversorgung des Bodenlebens werden folgende Gruppen in dieser Reihenfolge herangezogen:

  1. Ernterückstände, Gründüngung, Leguminosenstickstoff
  2. Tierische Dünger aus biologischer Landwirtschaft
  3. Organische Zukaufsdünger

Der Boden kann durch Leguminosenanbau, Hofdünger, Gründünger, usw. ausreichend mit Stickstoff versorgt werden. Dennoch kann der Einsatz organischer Zukaufsdünger im Einzelfall notwendig erscheinen, zB:

  • in (viehlosen) Gemüsebaubetrieben
  • bei einer verzögerten bzw. misslungenen Leguminosen-Zwischenfrucht
  • für höhere Marktqualitäten, zB Protein bei Weizen

Bei der Auswahl der Zukaufsdünger ist in erster Linie auf die biologische Herkunft zu achten. 
Kooperationen aus Ackerbau- und Veredelungsbetrieben mit einer Rückführung von tierischem Dünger sind bei räumlicher Nähe zweckmäßig.

Darüber hinaus ist es schwer, Dünger in Bioqualiät zu finden; durchaus geeignet sind Schrote von Körnerleguminosen und Ölkuchen, die ja beträchtliche Stickstoffmengen enthalten.

zulassungsfähige organische Zukaufdünger für Biokulturen

Kompost

Aus pflanzlichem Abfall wie Strauch- und Grünschnitt bzw. kommunaler Biomüllsammlung ist bei diesen Komposten vor allem auf die Schwermetallgehalte zu achten; nur Güteklasse A+!

Pferdemist

Ackerbaubetriebe gehen oft mit Reitbetrieben eine Kooperation ein und tauschen Stroh gegen Mist; Sägespäne aus harzenden Nadelhölzern sind im Mist dabei generell zu vermeiden, da sie im Boden versauernd und lebenshemmend wirken.

Industrielle Abfallprodukte

aus der Vitamin C- und der Penicillin–Erzeugung; hierbei handelt es sich um Handelsprodukte wie Biosol oder Biofert;
Vinasse

Ölkuchen und Körnerleguminosenschrote

Bei österreichischer Herkunft ist nebenbei auch die Gentechnik-Freiheit gesichert, sodass es sich um ein preiswertes Produkt handeln kann

C/N – Verhältnis: Je nach den Anteilen von Kohlenstoff und Stickstoff im Zukaufsdünger ist eher eine Humus aufbauende Wirkung zu erwarten (Kompost) oder als anderes Extrem eine direkte Nährstoffgabe zur Pflanze und sogar Humusabbau (Kartoffelrestfruchtwasser).

Nachvollziehbarkeit von Herkunft und Qualität des Düngers:
Weite Transportwege für organische Dünger sind oft nicht wirtschaftlich und vor allem nicht im Sinn der Sache. Düngemittel müssen zwecks Nachvollziehbarkeit ihres Entstehungsprozesses und GVO-Freiheit im Betriebsmittelkatalog von InfoXgen gelistet sein.

Sind Organische Zukaufsdünger offensichtlich notwendig, aber in Bioqualität nicht verfügbar, so sind einige Faktoren zu prüfen:
C/N – Verhältnis: Je nach den Anteilen von Kohlenstoff und Stickstoff im Zukaufsdünger ist eher eine Humus aufbauende Wirkung zu erwarten (Kompost) oder als anderes Extrem eine direkte Nährstoffgabe zur Pflanze und sogar Humusabbau (Kartoffelrestfruchtwasser).
Nachvollziehbarkeit von Herkunft und Qualität des Düngers:
Weite Transportwege für organische Dünger sind oft nicht wirtschaftlich und vor allem nicht im Sinn der Sache. Düngemittel müssen zwecks Nachvollziehbarkeit ihres Entstehungsprozesses und GVO-Freiheit im Betriebsmittelkatalog von InfoXgen gelistet sein.

Heinz Köstenbauer

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