Intensivwiesen

Für hochleistende Tiere dringend notwendig sind Futterflächen, die ein energiereiches und rohfaserarmes Grundfutter bereitstellen. Das bieten Intensivwiesen und gut geführte Weiden.
Leistungsfutter stammt von Wiesen mit einer hohen Schnittfrequenz und einem frühen ersten Schnitt. Für hohe Grundfutterleistungen sind entsprechend intensive Bewirtschaftungskonzepte und -flächen notwendig.
Intensiver genutzte Wiesen sollen bestes Grundfutter mit hohen Energie- und Eiweißgehalten sowie geringen Rohfaserwerten liefern. Aus diesem Grund muss die Mahd zum Zeitpunkt des Ähren-/Rispenschiebens erfolgen.
Durch den frühen Mahdzeitpunkt ergeben sich mehrere Schnitte pro Jahr und somit kommt es automatisch auch zu einer Intensivierung.

Intensivwiesen brauchen mehr als nur häufige Mahd!

Eine Schnittintensivierung bedarf auch immer einer Anpassung des Futternachschubs für den Boden bzw. das Bodenleben. Alle Flächen mit dem Gießkannenprinzip gleich stark (bzw. knapp) abzudüngen und gleichzeitig „zeitgemäße“ Schnitthäufigkeit durchzuführen, endet in kollabierten Beständen.


Daher muss auf das Düngemanagement größtes Augenmerk gelegt werden.

kollabierter Pflanzenbestand auf Intensivwiese © Markus Danner


Je höher die Leistungsanforderung, desto höher die Ansprüche. Das gilt auch und im Besonderen für Intensivwiesen. Die Bodenqualität mit seiner Struktur, seinem Säurezustand, den Stoffverhältnissen etc. muss natürlich deutlich mehr unter Beobachtung stehen als auf einer Zweischnittwiese, die auch mit geringerer Bodenharmonie gut auskommt.

Im Vergleich zu den Extensiven Wiesen weisen intensiv genutzte Bestände eine geringere Artenanzahl auf, weil häufigere Nutzung und größeres Nährstoffangebot nur wenige Arten bevorzugen.
Gräser wie das Wiesenrispengras oder das Englische Raygras (bis 800 m Seehöhe) ertragen eine häufige Nutzung sehr gut, wenn eine bedarfsgerechte Düngung vorgenommen wird.

Walter Starz
Markus Danner

Extensive Wiesen

Was heute unter extensive Wiesen verstanden wird waren vor der Intensivierung in der Grünlandwirtschaft die traditionellen ein- bis zweischnittigen Heuwiesen des alpinen Klimaraumes.
Durch die Vorverlegung der ersten Nutzung und Erhöhung der jährlichen Schnitthäufigkeit kam es zu einer gravierenden Änderung der Wiesenbestände, die vor allem durch eine Abnahme der Artenvielfalt gekennzeichnet sind. Extensiv genutzte Wiesen sind für jeden Betrieb von Bedeutung, da sie reifes, samentragendes, rohfaserreiches Futter für trockenstehende Kühe und Kalbinnen liefern.

Artenreiche Wiesen und Weiden sind nicht nur wertvolle Mineralstoff- und Spurenelement-Lieferanten, sondern können auch die Futteraufnahme der Tiere positiv beeinflussen.

Extensivwiesen zählen zu den artenreichsten Ökosystemen überhaupt. Bevor die Technisierung in der Landwirtschaft das Grünland erreichte, waren artenreiche Wiesen je nach Naturraum selbstverständlich. Das war durch die begrenzten Möglichkeiten der Bewirtschaftung vorgegeben.

Extensive Wiesen brauchen Zeit!

  1. Die Flächen wurden nur gelegentlich mit mäßigen Festmistgaben gedüngt.
  2. Der Nutzungszeitpunkt variierte je nach Witterung von Jahr zu Jahr, wobei der 1. Schnitt spät erfolgte (Heumonat war Juli). Heute vorwiegend um Sonnwende.
  3. Meist waren ein bis zwei Schnittnutzungen üblich, teilweise mit einer Vor- oder Nachweide kombiniert.
  4. Die Erntezeit zog sich über einen längeren Zeitraum, da keine schlagkräftigen Maschinen vorhanden waren.

Auf solchen Wiesen konnten bis über 60 Pflanzenarten dauerhaft bestehen.

Glatthaferwiese mit Margariten © Markus Danner

Walter Starz