Gefeierte Biolandwirtschaft

So feiern wir Biolandwirtschaft in Salzburg!
Kulinarik: Bio- Slow-, Fast- und Special-Food auf einem Platz!

Kultur, Unterhaltung, Artistik, Action für Kinder und Große,
Traumwetter inclusive!
Biobauern, -Bäuerinnen und Bio-Partner, die mit BIO AUSTRIA Salzburg die Biolandwirtschaft der Öffentlichkeit präsentieren:
Gefeierte Biolandwirtschaft auf dem Salzburger Kapitelplatz im Oktober 2019

Das Salzburger Biofest 2019 als Videoclip

Das Salzburger Biofest 2019 in Bildern

  • Jugend der Zirkusschule Imago © Markus Danner
  • Spaß im Heu © Markus Danner
  • Info zum Biolandbau © Markus Danner
  • Modeschau der Mode-Schülerinnen © Markus Danner
  • Biobrot vom Handwerk © Markus Danner
  • Koch- unbd Essenstipps vom Profi © Markus Danner
  • hoher Wohlfühlfaktor © Markus Danner
  • feinste Leckereien vom Rosencafé © Markus Danner
  • feinste Leckereien vom Rosencafé © Markus Danner
  • Spezialitäten an jeder Ecke des Kapitelplatzes © Markus Danner
  • Kontrollrundgang etwas anders © Markus Danner
  • Demeter Küche © Markus Danner
  • Kultur von und für Groß und Klein © Markus Danner
  • jazziges © Markus Danner
  • die Besten! © Markus Danner
  • hoch hinaus in Traumkulisse © Markus Danner
  • © Markus Danner
  • 2 Tage Kinderschminken © Markus Danner
  • Bio goes Asia ©( Markus Danner
  • Bio und Fair im Kaffeehaus © Markus Danner
  • Kaffeehausfeeling im EZA Weltcafe © Markus Danner
  • Jugend der Zirkusschule Imago © Markus Danner

Genialer Biokäse aus Hofkäserei

In Kleinarl/Wagrain gibt es seit kurzem Biokäse nach BIO AUSTRIA Standard von einer Biobauerninitiative dreier innovativer Biobauern.

Die Wertschöpfung und den Arbeitsplatz zuhause in der Region halten, dazu herrliche Bioprodukte der Betriebe vor Ort für die Menschen vor Ort anzubieten, war die Idee, die Vision der drei jungen Biobauernfamilien.

Aus der Idee wurde die Hofkäserei auf dem Hirschleitenhof, auf dem Käse und Milchprodukte unter der Marke „Bio aus dem Tal“ produziert und vermarktet werden.

Die Kostprobe überzeugt – hier ist etwas gelungen!
Hier entsteht genialer Biokäse aus einer Hofkäserei.

hier geht’s zu bioausdemtal.at

Aronia – Powerbeere aus dem Lungau

Die Aronia – Powerbeere aus dem Lungau wächst auf über 1150 m Seehöhe in einer der sonnenreichsten Gegenden Österreichs im Biosphären Park Lungau, weit weg von stark befahrenen Straßen. Die Beerenkulturen werden mit der Hand gejätet und mechanisch bearbeitet. Die Aronia-Produkte vom Zehnerhof stammen ausschließlich von Beeren der eigenen Kulturen und werden am eigenen Betrieb schonend zu Saft, getrockneten Beeren und  Aroniapulver verarbeitet.

Die Kultur auf dem Feld ist absolut außergewöhnlich in ihrer Erscheinung. Im Herbst, nach dem ersten Frost, wird die Beerenplantage zu einem feuerroten Augenschmaus, der seinesgleichen in der Landschaft sucht.

Die Aronia ist eine wunderbare Abwechslung als Kultur, als Betriebszweig einer Bio-Landwirtschaft im Salzburger Innergebirg und als regionales Bio-Produkt.

Der Aronia mit ihren hohen Konzentrationen an sekundären Pflanzeninhaltsstoffen und bioaktiven Substanzen werden zahlreiche Fitmacherwirkungen für Geist und Körper zugeschrieben.

Je nach persönlichem Geschmack pur oder mit anderen Säften gemischt ist Aroniasaft ein exzellenter Frischmacher.

www.zehnerhof.at

  • Aroniaprodukte aus dem Lungau © Markus Danner
  • Aroniaernte auf dem Zehnerhof © Markus Danner
  • erntereife Aroniakultur im Lungau © Markus Danner
  • feuerroter Aroniastrauch mit reifen Beeren © Markus Danner

Ökologischer Zuchtwert für Bio-Betriebe

Die Bio Milchviehhaltung unterscheidet sich grundlegend von der konventionellen Art und Weise. Unterschiedliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen verlangen eine andere Zielsetzung in der Milchproduktion. 
Der ökologische Zuchtwert für Bio-Betriebe hilft mit, die züchterische Ausrichtung mit diesen Rahmenbedingungen in Einklang zu bringen.

So erfordert eine wirtschaftliche Bio-Milchviehhaltung eine lange Nutzungsdauer bei guter Grundfutterlebensleistung. Sehr hohe Tagesleistungen können unter Bio-Bedingungen nicht erfüttert werden und sind auch aufgrund der Kraftfutterpreise nicht wirtschaftlich. Daraus ergeben sich Leistungsgrenzen. Die wirtschaftliche Bedeutung der Milchleistungsmerkmale ist daher geringer als in der konventionellen Milchviehhaltung. Eine ausgewogene Körper- und Leistungsentwicklung ist, im Gegensatz zu „Sprinterkühen“ bzw. frühreifen Typen, anzustreben. Eine hohe Stoffwechselstabilität, gute Fruchtbarkeitsergebnisse, flache Laktationskurven und gesunde Euter und Klauen sind besonders wichtig.

Rahmengrößen von Kühen © Promegger
Welche Kuh passt auf meinen Betrieb?
Rahmengrößen von Kühen © Promegger

Diese Unterschiede zwischen biologisch und konventioneller Milchviehwirtschaft erfordern eine Differenzierung im Bereich der Zuchtprogramme. Um hier Landwirten Unterstützung zu bieten, wurde durch intensive deutsch-österreichische Zusammenarbeit zwischen Bio-Verbänden, Zuchtorganisationen, Besamungsstationen und Bio-Forschung der Ökologische Gesamtzuchtwert aufgebaut. 

Ökologischer Zuchtwert

Ein Gesamtzuchtwert dient vielfach als erstes wichtiges Vorselektionskriterium am Milchviehbetrieb. Dieser berücksichtigt immer unterschiedliche Teilzuchtwerte für Leistungs-und Fitnessmerkmale. Diese Einzelzuchtwerte werden in Abhängigkeit von den entsprechend genetischen und wirtschaftlichen Parametern gewichtet und zusammen-gefasst. Der ÖZW ist ein Gesamtzuchtwert, der den Zielsetzungen und Rahmenbedingungen der Biologischen Landwirtschaft in besonderer Weise Rechnung trägt. Im Vergleich zum ökonomischen Gesamtzuchtwert (GZW) wird bei einer Zucht nach dem ÖZW ein deutlicherer Zuchtfortschritt im Fitnessbereich angestrebt und erreicht.

Wo finde Ich ÖZW-Infos?

Dreimal jährlich erfolgt in Bayern die Berechnung der aktuellen ÖZW-Zuchtwerte für alle verfügbaren Braunvieh-, Fleckvieh- und Gelbviehstiere aus Deutschland und Österreich. Im Anschluss daran werden von der LfL Bayern die Stier-Empfehlungslisten aktualisiert. In Österreich findet man die Listen auf der Homepage des Bio Institutes der HBLFA Raumberg-Gumpenstein. Diese sind mit der ZAR-Zuchtwertdatenbank tierindividuell verlinkt, sodass die Züchter auch die weiteren Zuchtwerte (Einzelzuchtwerte, Exterieur etc.) sowie Abstammungsdaten einfach einsehen können. Auch wird der ÖZW von diversen Besamungsstationen angegeben. 

Empfehlung für die Praxis

Stiere auswählen 

Jeder Milchviehhalter sollte zumindest einmal jährlich zwei bis fünf Zuchtstiere (je nach Betriebsgröße) mit denen der Großteil der Herde belegt werden soll, nach strengen Kriterien auswählen. Für jede Kuh und zu belegende Kalbin wird ein Anpaarungsplan erstellt. Dabei werden Merkmale, die verbessert werden sollen, bei der Stierzuteilung berücksichtigt. Die Summe der mit den Wunschstieren zu belegenden Tiere, multipliziert mit dem Besamungsindex, ergibt etwa die jährliche Anzahl der notwendigen Samenportionen

Samen bestellen

Nicht jeder der ausgewählten Stiere wird auch von der lokalen Besamungsstation direkt vertrieben. Diese ist jedoch verpflichtet, sofern der gewünschte Samen noch verfügbar ist, den gewünschten Stier gegen Abgeltung der Unkosten zu liefern (EU-Bestimmung). Auch aus Aufwandsgründen ist es daher sinnvoll größere Mengen zu bestellen. Die bestellten Samenportionen werden beim Tierarzt, Besamungstechniker oder im Hofbehälter sortiert eingelagert und stehen zur Belegung der Tiere zur Verfügung. Eine zeitgerechte Bestellung ist speziell bei Sonderwünschen notwendig.

Bild: Stierkatalog Klessheim 
„Im Stierkatalog der Besamung Klessheim befindet sich der ÖZW im Feld Fitness“

Detaillierte Informationen zum ÖZW und den daraus bestehenden Teilwerten findet man in der ÖAG Broschüre „Ökologischer Gesamtzuchtwert für Bio-Milchviehbetriebe“. Erhältlich unter www.gruenland-viehwirtschaft.at oder im BIO AUSTRIA Büro.  

Quellen: ÖAG Broschüre „Ökologischer Gesamtzuchtwert für Bio-Milchviehbetriebe“
www.lfl.bayern.de

Bio-Kräuter vom Bergbetrieb

Strukturwandel bedeutet nicht nur wachsen oder weichen.
Strukturwandel kann auch heißen (statt Milch und ein, zwei Kalbinnen pro Jahr), Bio-Kräuter vom Bergbetrieb anzubieten.

Die Familie Kaml in Wagrain hat durch den Einstieg in den Kräuteranbau nicht nur eine attraktive Alternative zur Tierhaltung gefunden.
Der neue Betriebszweig ermöglicht vielmehr Überlegungen, auf außer Haus Zuerwerb zu verzichten und zusätzlichen Arbeitsplatz und Wertschöpfung am eigenen kleinen Biobetrieb zu schaffen.

mit Masthühnern, Puten und wachsendem Kräuteranbau mit Direktvermarktung strebt die Familie das Ziel an, Großwidmoos als Vollerwerbsbetrieb zu führen!

  • Kräutergarten Kaml, 2019 © Kaml
  • Kräutergarten Kaml, 2019 © Kaml
  • Kräutergarten Kaml, 2019 © Kaml
  • Kräutergarten Kaml, 2019 © Kaml
  • Kräutergarten Kaml, 2019 © Kaml
  • Kräutergarten Kaml, 2019 © Kaml
  • Kräutergarten Kaml, 2019 © Kaml
  • Kräutergarten Kaml, 2019 © Kaml
  • Kräutergarten Kaml, 2019 © Markus Danner
  • Kräutergarten Kaml, 2019 © Markus Danner
  • Kräutergarten Kaml, 2019 © Markus Danner

Markus Danner

Abgestufter Wiesenbau – die Praxis

Seit den 80er Jahren, seit Dr. Walter Dietl diese Bewirtschaftungsform als Idee ausformulierte und kommunizierte, kennen wir den „Abgestuften Wiesenbau“ als die Form der Grünlandbewirtschaftung, die den Grundsätzen der biologischen Landwirtschaft entspricht.

Wiesenlandschaft wurde zum Klischee

Vielen BIO-affinen Leuten gefällt Low Input. Vielen gefällt die Idee, Milch aus Grundfutter zu produzieren. Viele sehen Kraftfuttereinsatz kritisch.
Von der Landwirtschaft weit entfernte Gesellschaftsschichten möchten Blumenwiesen in der Landschaft. Sie möchten Schmetterlinge flattern sehen. Sie wollen keine Nachrichten hören über Bienensterben und dramatische Artenrückgänge allerorts.
Sie möchten, dass Tiere auf der Weide grasen. 
Die meisten denken nicht daran, dass ihre günstigen Lebensmittel im Gegensatz zu diesen Idealvorstellungen stehen bzw. mit dem Verschwinden ihrer Wunsch-Postkartenwelt direkt zu tun haben.
Das Eine bedingt das Andere. Das ist auch in der Biolandwirtschaft nicht automatisch anders, denn:

Auch Biobetriebe brauchen wirtschaftliche Erträge! 

Wie also bringen wir das alles unter einen Hut – in ein sinnvolles Bewirtschaftungskonzept?
Der abgestufte Wiesenbau ist dieses sinnvolle Konzept, welches das schier Unmögliche möglich machen kann!

Unter der Voraussetzung eines entsprechenden Commitements der Gesellschaft mit der Landwirtschaft, nämlich deren Produkte zu entsprechenden Preisen zu kaufen und auf Importersatz zu verzichten, wird es gelingen, Ökologie und Ökonomie in Einklang zu bringen.

Vortrag zum abgestuften Wiesenbau in Raumberg Gumpenstein im November 2019.
32 Minuten, Ing. Markus Danner und Christoph Gwehenberger

1. Bodenparameter erheben

Worauf bezieht sich nun die „Abstufung“? 
Sie ergibt sich durch den Standort. Die „abgestufte“ Grünlandbewirtschaftung ist zuallererst eine standortangepasste!

Die Bodeneigenschaften sind demnach der erste Gegenstand der Planung. Wir brauchen Antworten auf die Frage:

Auf welchen Böden mit welchen jeweiligen Voraussetzungen liegen unsere Feldstücke?

Der Großteil der Antwort darauf findet sich in der elektronischen Bodenkarte (eBod), ergänzt durch Beobachtung und Erfahrung des Bewirtschafters.

bodenkarte.at

2. Nutzung definieren

In einem weiteren Schritt halten wir die Nutzung jedes Feldstückes fest und erheben, wie genau sie zu den gegebenen Standortverhältnissen passen oder eben nicht.

Wie nutzen wir sie? 
Passt diese Nutzungsart zu den standörtlichen Gegebenheiten?
Passt der Pflanzenbestand zur Nutzung und zu den Bodenverhältnissen?

An dieser Stelle werden notwendige Nutzungsanpassungen erkannt und in die Planung einbezogen.

3. Düngung

Für jede Nutzungsart und -intensität kennen wir den Bedarf von Düngern pro Flächeneinheit. Um eine vernünftige, dem Betrieb gerecht werdende Düngeplanung erstellen zu können, muss die verfügbare Jahresdüngermenge bekannt sein.

Dieser Punkt bedarf oft der größten Anstrengung seitens der Bewirtschafter, weil nicht selten gedüngt wird, bis die Grube leer ist, nicht bis die Kulturen ausgefüttert sind. Sprich: Die genauen Mengen sind nicht bekannt. Faustzahlen sind für die hier beschriebene Nutzungsplanung unbrauchbar.

Der Bauer/die Bäuerin wird nicht umhin kommen, nachzurechnen, zu recherchieren oder eine Saison lang Strichlisten oder ähnliches zu führen, um über einen validen Wert zu verfügen: In meinem Betrieb stehen soundsoviel m3 Gülle bzw. Mist oder Jauche im Jahr zur Verfügung!

.Von diesen Mengen ausgehend werden die Feldstücke ihrer Nutzungsart und -intensität entsprechend mit den vorhandenen Düngern „ausgefüttert“. D.h. z.B einer 4-Schnittwiese werden je nach Düngerkonzentration 4-5x 12mGülle pro Hektar zugeteilt.

Empfehlung: Im Frühjahr bei voller Grube Gülleanalyse durchführen!

4. Anpassungen, Wiederholungsschleifen

Im „Normalfall“, beim Gros der Betriebe, geht die Gülle früher aus als die Hektare.
Im „Normalfall“, beim Gros der Betriebe, ist bisher die logische Konsequenz, ein bisschen weniger pro Hektar, damit alle etwas bekommen.
Dieses Gießkannenprinzip hat uns in die Situation geraten lassen, dass sehr viele Bio-Futterflächen unterernährt sind (denn auf die Schnitthäufigkeit wurde nicht verzichtet), und unterernährte Wiesen mit geringerer Bonität trotzdem ihre Artenvielfalt verloren haben (weil sie mit Gülle gedüngt wurden und/oder zu häufig geschnitten)

Die abgestufte Bewirtschaftung setzt diese Fehlentwicklung außer Kraft, indem:

  • Trockene Kuppen, feuchte Senken 
  • Graben-, Bach- und Wegraine, 
  • Unförmige, enge Feldstückecken
  • Sehr seichtgründige Schläge
  • Schläge mit geringer Bonität
  • Weit entfernte Feldstücke etc.

aus der (Gülle-) Düngung genommen werden.
Teilschläge werden zur zweischnittigen oder dreischnittigen Glatthaferwiese, zur zweischnittigen Trespenwiese, zur Straußgraswiese oder was auch immer für ein passender Wiesentyp, der mit einer Festmistgabe das Auslangen findet.
Diese Nachjustierung wird solange verfeinert, bis alle Flächen den Dünger bekommen, den sie brauchen.

Im Ergebnis soll mehr Leistungsfutter geerntet, gesamtbetrieblich evtl. sogar mehr Ertrag, jedenfalls eine deutliche Steigerung der Biodiversität auf den düngereduzierten Flächen erzielt werden.

Zusätzlich verfügt der Betrieb über Heu, das ideal für trockenstehende Kühe und Jungvieh geeignet ist. 

Mehr Pflanzenvielfalt, Blumenwiesen und viele blühende Inseln in der Landschaft sind eine Folgeerscheinung dieses Bewirtschaftungskonzeptes. Wir geben der Biodiversität wieder Raum und damit Antworten auf drängende Probleme unserer Zeit.

In den ersten Jahren finden v.a. auf extensivierten Schlägen massive Veränderungen im Pflanzenbestand statt, die aufmerksam beobachtet und begleitet, ggf. mit unterstützenden Saaten stabilisiert werden müssen.

Video: Umsetzungsbeispiel des abgestuften Wiesenbaus auf einem Milchviehbetrieb in Kleinarl

Markus Danner

Bearbeitung des Bio-Ackers

Die Bearbeitung des Bio-Ackers verfolgt mehrere Ziele.
Saatbeetbereitung ist das Eine, Beikrautregulierung, Wassermanagement und Bodenstabilität das Andere.

Nach der Ernte ist vor der Ernte

Grundsätzlich gilt für die Stoppelbearbeitung:

  • Reduktion von Beikräutern (speziell Wurzelunkräuter)
  • Anregung der Strohrotte
  • Keimung von Ausfallgetreide und Beikraut
  • Vermeidung unproduktiver Wasserverdunstung

Die 1. Stoppelbearbeitung

Aus diesem Grund die 1. Stoppelbearbeitung so flach wie nur möglich
(ca. 4 – 5 cm) durchführen, um Ausfallgetreide zum Keimen anzuregen. Weiters den Boden ganzflächig durchschneiden (so geht`s den Wurzelunkräutern an den Kragen).

  • "Taifun" Federzinkengerät von Einböck

Vor allem bei der Wurzelunkrautbekämpfung wirkt sich eine starke Rückverfestigung nachteilig auf den Bearbeitungserfolg aus, da angedrückte Wurzelreste oftmals wieder austreiben und somit sogar vermehrt werden.

Aus diesem Grund sollten leichte Nachläufer wie eine Stabwalze in Kombination mit einem Striegel verwendet werden. Der Striegel bringt die  Beikräuter an die Oberfläche und löst die restliche Erde von den Wurzeln, dadurch vertrocknen die Beikräuter schneller.

Die 2. Stoppelbearbeitung

Beim zweiten Bearbeitungsgang die Bearbeitungstiefe auf 10 cm erhöhen, damit auch optimale Strohrottebedingungen geschaffen werden und gekeimtes Ausfallgetreide verschüttet wird.
Nur im trockenen Bodenhorizont arbeiten. Schmierstellen bzw. -sohlen sind jedenfalls zu vermeiden.

Um die Kapillarwirkung und die Porenstruktur möglichst wenig zu stören, in diesem Arbeitsgang nicht mehr ganzflächig unterschneiden!

Zur Bodenverbesserung, Bodenbedeckung und zur Ertragssteigerung der nachfolgenden Hauptfrucht empfiehlt es sich mit der richtigen Sähtechnik Zwischenfrüchte in einem Arbeitsgang auszubringen.

Grundbodenbearbeitung und ZF Anbau in einem Arbeitsgang © Einböck
Grundbodenbearbeitung und ZF Anbau in einem Arbeitsgang © Einböck

Grundbodenbearbeitung vor der Saatbeetbereitung

Die letzte Grundbodenbearbeitung vor der Saatbeetbereitung sollte die tiefste sein, entweder mittels Grubber oder Pflug. Hier wird vor allem erneut gekeimtes Beikraut bzw. Ausfallgetreide beseitigt.

Vorteile des Pfluges

  • Der Boden wird intensiv durchlüftet, wodurch vermehrt Stickstoff mobilisiert und der Lebensraum für bestimmte Mikroorganismen erweitert wird
  • „Reiner Tisch“ Beikräuter werden verschüttet
  • Arbeitstiefe sowie Arbeitsqualität (Verschmierungen) sind sofort ersichtlich

Nachteile des Pfluges

  • Großer Energieverbrauch, geringe Flächenleistung, damit hohe Kosten
  • Ernterückstände und Wirtschaftsdünger an der Oberfläche werden vergraben, bei Luftmangel entsteht Fäulnis, Regenwürmern fehlt der Lebensraum bzw. die Nahrung an der Oberfläche, wenig stabile Aggregate kommen an die Oberfläche und verschlämmen in Folge leicht.
  • Stickstoffmobilisierung ist gerade im Herbst unerwünscht, da er leicht ausgewaschen wird; intensive Bodenbewegung bedeutet immer Humusabbau!
Dieser Schälpflug wendet nur in Krumentiefe (ca. 12cm) © Einböck
Dieser Schälpflug wendet nur in Krumentiefe (ca. 12 cm)
© Einböck


Die Bearbeitung des Bio-Ackers zum Saatbeet

Ein perfekt eingeebnetes, flach bearbeitetes Saatbeet zeichnet sich durch eine oberflächig mittel- bis grobkrümelige, offene Struktur aus. Das Saatgut selbst wird in einen feinkrümeligen Horizont abgelegt, unter welchem sich ein angedrückter und somit wasserführender Boden befinden soll.

Saatbeetbereitung mit möglichst wenigen Überfahrten bei
ausreichend abgetrocknetem Boden vermeidet schadhafte Bodenverdichtungen.

Der Acker darf nicht im durchnässten Zustand befahren werden. Die Verdichtungen und Verschlämmungen, die Bodenbearbeitung im zu nassen Zustand mit sich bringt, verzögern die Pflanzenentwicklung, im schlimmsten Fall kann eine Saat völlig misslingen.

Lassen es die Bedingungen im Frühjahr zu, kann auch ein „falsches Saatbeet“ vorbereitet werden.
In dem bereits zwei bis vier Wochen vor dem geplanten Saattermin zubereiteten Saatbeet können Beikrautsamen keimen und anwachsen.

Diese Beikrautpopulation wird mit der eigentlichen Saatbeetbereitung vor der Saat relativ einfach und wirkungsvoll beseitigt. Um den Effekt noch zu verstärken, kann das „falsche Saatbeet“ auch zwischendurch ein- oder zweimal flach mit der Saatbeetkombination oder eventuell auch mit dem Hackstriegel bearbeitet werden. Dadurch wird der Beikrautdruck speziell im Jugendstadium der Hauptkultur spürbar gesenkt.

Zapfwellengetriebene Geräte wie Kreiselegge und Zinkenrotor, sofern es möglich ist vermeiden, jedenfalls bei feuchten Bedingungen, sonst entstehen Verschmierungen im Boden .

Diese Geräte bergen auch die Gefahr einer zu intensiven Zerschlagung der Bodenteile. V.a. im Frühjahr nach einer Herbstfurche entsteht rasch ein zu feines Saatbeet, das in Folge zu Verschlämmung bzw. Erosion neigt.

Bio und die Biene – sind Zwillinge

Bio und die Biene – Warum Bio Imkerei?

Weil Bio und die Biene zusammengehören.
Seit ca. hundert Jahren versucht man aus den Honigbienen Haustiere zu machen. 
Das funktioniert nicht, die Bienen sind und bleiben Wildtiere und es ist damit entsprechend umzugehen.

„Die Bienen schenken dem Menschen Honig und duftendes Wachs, aber was vielleicht mehr wert ist, als Honig und Wachs: sie lenken seinen Sinn auf den heiteren Junitag, sie öffnen ihm das Herz für den Zauber der schönen Jahreszeit, und alles, woran sie Anteil haben, verknüpft sich in der Vorstellung mit blauem Himmel des Sommers, die Uhr der Stunden des Überflusses, der schnelle Flügel der aufsteigenden Düfte, der Geist und Sinn des strömenden Lichtes, das Lied der sich dehnenden ruhenden Luft, und ihr Flug ist das sichtbare Wahrzeichen, die deutliche musikalische Note der tausend kleinen Freuden, die von der Wärme erzeugt sind und im Lichte leben. Sie lehren uns die zarteste Stimme der Natur verstehen, und wer sie einmal kennen und lieben gelernt hat, für den ist ein Sommer ohne Bienensummen so unglücklich und unvollkommen, wie ohne Blumen und ohne Vögel.“ 
aus „Das Leben der Bienen“ von Maurice Maeterlinck

Die Bienen würden eigentlich immer alles richtig machen!
Der Mensch, als ihr Betreuer kann ihnen manchmal helfen, muss aber scheinbar erst lernen, sie nicht in noch größere Schwierigkeiten zu bringen.
Eine sensible Beobachtung und zurückhaltender Umgang bei der Betreuung ist ein Gewinn für beide Seiten.
Die Imkerschaft wundert sich derzeit über die immer stärker und aggressiver werdenden Bienenschädlinge und Bakteriosen.
Es wird offensichtlich nicht zur Kenntnis genommen, dass zum Teil die Medikamentenanwendung der letzten 30 Jahre die Ursache dafür ist. 
Durch gut gemeinte Anwendungen ist z.B. die Varroamilbe regelrecht „gezüchtet“ worden.

Dazu kommen noch die Probleme, die durch die intensive Landwirtschaft für die Bienen bestehen.
Die Bio-Bienenhaltung versucht hier mit einigen umsichtigen „Rückschritten“ zumindest eine Stagnation der laufenden Degenerierung auf den Weg zu bringen. Denn Bio und die Biene passen zusammen.
In erster Linie geht es um die Bienen und dann um die daraus entstehenden Produkte!

„Die Imkerei ist eine der schönsten Beschäftigungen, die ich kenne:
in der warmen Jahreszeit  die Arbeit mit den Bienen und die Honigernte,
in der anderen Hälfte des Jahres die Erstellung und Reparatur  der Betriebsmittel. Das ergibt eine zeitliche Abwechslung, die immer voller Spannung bleibt“.

Hans Rindberger

Bio-Hendl statt Nuggets

Das „Hendl“ ist ein europäisches Kontinentalgericht. Das Hendl ist auch eines jener Tiere, dessen Zucht und Haltung zur Perversion menschlichen Handelns geworden sind.
Die Devise der Zukunft muss heißen: Klasse statt Masse – Bio-Hendl statt Nuggets.

In vier oder fünf Wochen zur schlachtreifen, nicht mehr gehfähigen Kreatur hochgemästet – um zum Spottpreis auf den Weltmarkt geworfen zu werden – kann das ein gesundes Lebensmittel sein? Ist das ethischer Prinzipien im Geringsten würdig?

Wir sagen nein.
Bio-Hendl werden doppelt so alt und wissen, wie Sonnenlicht aussieht und sich anfühlt. Sie scharren auf der Weide nach Fressbarem und chillen im Baumschatten. Ist das kein substanzieller Unterschied zum geschundenen Bierzeltfraß?
Deshalb: Bio-Hendl statt Nuggets; nicht oft – aber dafür Genuss mit Klasse!

  • Chillen im Baumschatten © Markus Danner
  • gut entwickelte Masthähnchen im Grünen © Bio Austria

Das Bio-Masthuhn in der Aufzucht –
so lebt das Bio-Hendl

Bodenfläche

Biomasthühner, Biomastgeflügel allgemein wird auf einer eingestreuten Ebene am Boden gehalten. 
Als Einstreu werden Häckselstroh, Hobelspäne, Dinkelspelzen oder Softcell verwendet. 
Wichtig ist eine hohe Qualität der Einstreu (kein verpilztes Stroh einsetzen). 

Stallklima

Ein optimales Stallklima hinsichtlich Licht, Luft und Temperatur sind entscheidend für das Wohlbefinden der Tiere. Speziell Küken haben am Anfang ein besonders hohes Wärmebedürfnis (32 – 33°C im Tierbereich). D.h. der (Küken-) Stall muss  isoliert und beheizbar sein und über ein gutes Zu- und Abluftsystem verfügen.

Fütterungsbereich

Heute sind bei größeren Beständen vorwiegend automatische Spiralfütterungen mit speziellen Futterschalen in Verwendung. In kleineren Ställen auch Handfutterautomaten. In der Kükenaufzucht werden eigene Futterbehälter eingesetzt (flache Futterschalen, Eierhöcker etc.).

Tränkebereich

Verwendung finden bei Masthühnern vorwiegend Nippeltränken, bei Mastputen Rundautomaten oder Cuptränken. 
Sauberes und jederzeit gut erreichbares Tränkewasser ist selbstverständlich.

Außenscharrraum

Der Außenscharrraum (Kaltscharrraum) ist ein überdachter, eingestreuter und mit einem Wind- und Regenschutz versehener Bereich des Hühnerstalles mit betonierter Bodenfläche, in dem Außenklima vorherrschen soll. 
Über den Außenscharrraum erfolgt der Zugang zur Weide.

Weide

4 m2 begrünter Auslauf muss jedem Masthuhn tagsüber uneingeschränkt zur Verfügung stehen. (für 1000 Hühner 4000m2)
Die Weide wird von den Tieren gut angenommen, wenn ihnen ausreichend Unterschlupf- und Fluchtmöglichkeiten angeboten werden (Bäume, Sträucher, Schattenhütten…).

Bio Schafe haben Ansprüche

Auch Bio Schafe haben Ansprüche! Warum auch nicht?
Alles was zwei Augen hat liebt Komfort.

Das geniale am Schaf? Es ist Wiederkäuer, also ein kleiner Bioreaktor zur Verdauung von Gras.
Als Wiederkäuer setzen Schafe für den menschlichen Verzehr nicht geeignete Pflanzen – Gras, in Milch, Fleisch und Wolle um.
Ein Schaf kann sich nur von Gräsern und Kräutern ernähren. Es benötigt also kein Kraftfutter, außer bei hohen Leistungen. 
Mineralstoffe und Salz ergänzen die tägliche Futterration. 
Natürlich haben auch Schäfchen ihre zickigen Eigenheiten – so sind sie sehr empfindlich auf hohe Kupfergehalte! Also Vorsicht bei Mineralstofffutter.

Sind Bio-Futtermittel anders?

Ja, hoffentlich! Wie alle Bioprodukte sollten auch Bio-Futtermittel aus gesunden, unbelasteten Böden entstammen.
Dagegen kann auch bei Biofutter davon ausgegangen werden, dass junges, gut konserviertes Heu oder Silage zu guten Leistungen befähigt, und rohfaserreicheres für Trockensteher ideales Grundfutter darstellt.
In Milch stehende Mutter- oder Milchschafe brauchen natürlich schon inhaltsreiches, gut ausgewogenes Futter, um die Leistungen bei guter Kondition zu erbringen.

Was fördert den Appetit?

Tiere, von denen wir Leistungen erwarten, sollten grundsätzlich immer Zugang zu einwandfreiem Futter und sauberem Wasser haben. Und sie halten´s oft wie wir beim Dessert: Je besser, dass`s schmeckt, umso eher ein Nachschlag!
Der Appetit wird natürlich stark von der Qualität des Futters, der Schmackhaftigkeit und dem Gesundheitszustand der Tiere beeinflusst. Eine rasche Futterumstellung von Heu auf Gras oder umgekehrt sollte wie bei anderen Raufutterfressern möglichst vermieden werden. Ein ausreichendes Fressplatzangebot hilft Angstfasten zu vermeiden (Rangordnung).

schönes Lamm mit Mutter auf der Weide © Bio Austria
schönes Lamm mit Mutter auf der Weide © Bio Austria

Gesunde Lämmer sind die leistungsfähige Herde von morgen!
Wer sich perfekt um den Kindergarten und um dessen Entwicklung kümmert, braucht sich um die Herde der nächsten Jahre keine Sorgen zu machen.
Muttermilch in den ersten 45 Tagen ihres Lebens, bestes Heu zum knabbern, eingestreute, trockene, zugfreie Liegeflächen und gepflegte Weiden lassen die Lämmer gesund heranwachsen.